Zum Hauptinhalt
11. Dezember 2024
Ciper & Coll.

Deny, Defend, Depose: Mord an CEO in den USA und die verzweifelten Taktiken der Versicherungen

Lesedauer: 7 min

1.

Das Geschehnis in New York – Ein Symbol für den Frust mit Versicherungen

In New York City wurde am 4. Dezember Brian Thompson, CEO der größten Krankenversicherung der USA, United HealthCare, erschossen – ein tragisches Ereignis, das weltweit Aufmerksamkeit erregte. Wir distanzieren uns entschieden von jeglicher Form von Gewalt und verurteilen die Tat aufs Schärfste. Gewalt kann und darf niemals ein Mittel sein, um Kritik zu äußern oder Veränderungen zu erzwingen. Solche Handlungen verursachen Leid und führen zu keiner Lösung der zugrunde liegenden Probleme.

Auf den Patronenhülsen, die am Tatort gefunden wurden, waren die Worte „deny“ (verweigern), „defend“ (verteidigen) und „depose“ (stürzen, absetzen) zu lesen – eine Botschaft, die offenbar die Kritik des Täters an der Versicherungsbranche zum Ausdruck bringen sollten. Diese Begriffe spiegeln den tiefen Frust vieler Menschen wider, die sich von Versicherungen im Stich gelassen fühlen, insbesondere wenn dringend benötigte Leistungen verweigert oder verschleppt werden. 

Nicht nur Krankenversicherungen, sondern auch Rechtsschutzversicherungen greifen oft zu ähnlichen Taktiken. Mandanten berichten von verzögerten Deckungszusagen oder Zahlungen, die in entscheidenden Momenten ausbleiben. Für einen Medizinrechtanwalt ist das ein vertrauter Alltag. 

Dieser Beitrag beleuchtet die Parallelen zwischen Kranken- und Rechtsschutzversicherungen, zeigt die Konsequenzen für Betroffene auf und erklärt, wie ein spezialisierter Anwalt helfen kann, Gerechtigkeit durchzusetzen. 

2.

Krankenversicherungen: Wenn der Schutz im Ernstfall fehlt

Krankenversicherungen stehen immer wieder in der Kritik, Leistungen zu verweigern oder hinauszuzögern – oft genau dann, wenn sie am dringendsten benötigt werden. Besonders bei kostspieligen Behandlungen, innovativen Therapien oder lebensnotwendigen Medikamenten geraten Versicherte in Konflikt mit ihrer Versicherung. Ablehnungen werden häufig mit Verweisen auf unzureichende Evidenz, alternative Behandlungsmethoden oder fehlende Zuständigkeit begründet. 

Die Folgen für die Betroffenen sind oft schwerwiegend. Hinausgezögerte Behandlungen können zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustands führen, während der finanzielle und emotionale Druck stetig wächst. Viele Versicherte fühlen sich in solchen Momenten allein gelassen und von einem System betrogen, das eigentlich Sicherheit bieten soll. 

Dieses Verhalten ist jedoch kein exklusives Problem bei Krankenversicherungen. Ähnliche Taktiken finden sich in anderen Bereichen wie der Rechtsschutzversicherung, wo Zahlungen verschleppt oder Deckungszusagen verweigert werden. Das Gefühl, im Ernstfall im Stich  gelassen zu werden, ist ein grundlegendes Versagen vieler Versicherer – unabhängig von der Branche. 

3.

Rechtsschutzversicherungen: Deckungszusage als Stolperstein

Rechtsschutzversicherungen sollen Versicherten die Möglichkeit geben, ihre Rechte ohne finanzielle Hürden durchzusetzen. Doch in der Praxis zeigt sich häufig ein anderes Bild: Anstatt im Konfliktfall schnell und unkompliziert zu helfen, erschweren viele Versicherer den Zugang zu rechtlichem Beistand durch verzögerte Deckungszusagen, bürokratische Hürden oder schlichtweg ablehnende Entscheidungen. 

Ein wiederkehrendes Problem ist die Verzögerung von Deckungszusagen. Versicherte müssen oft Wochen oder gar Monate auf eine Antwort warten – Zeit, die in rechtlichen Auseinandersetzungen entscheidend sein kann. In einigen Fällen wird die Zusage zwar erteilt, doch die Auszahlung der zugesagten Kosten wird dann weiter verzögert. Diese Taktiken können dazu führen, dass Betroffene unter massivem Druck stehen und gezwungen sind, Kosten vorzustrecken, die sie sich eigentlich nicht leisten können. 

Auch Ablehnungen mit fragwürdigen Begründungen oder das Bestreiten legitimer Vollmachten sind keine Seltenheit. Versicherer argumentieren oft mit fehlender Erfolgsaussicht oder entscheiden willkürlich, ob der konkrete Fall Deckungsschutz erhält oder nicht. Für die Versicherten fühlt es sich oft so an, als würden ihre Ansprüche einfach ignoriert oder auf unbestimmte Zeit verschoben. Sie haben das Gefühl, vom Versicherer im Stich gelassen und mit ihren Anliegen allein gelassen zu werden. Ebenso wie bei Krankenversicherungen wird der Anspruch häufig schlichtweg „verweigert“, ohne dass eine transparente oder faire Begründung geliefert wird. 

Diese Probleme zeigen, dass Rechtsschutzversicherungen nicht immer die versprochene Sicherheit bieten. Sie verdeutlichen zudem, dass Versicherungen – ob Kranken- oder Rechtsschutz – in der Praxis oft ähnliche Taktiken anwenden, um Zahlungen hinauszuzögern oder Ansprüche abzulehnen. 

4.

Der Rechtsweg: Wenn Versicherer nicht zahlen wollen

Wenn Versicherungen sich weigern zu zahlen oder Zahlungen immer wieder hinauszögern, bleibt den Betroffenen oft nur der Weg, rechtliche Schritte zu unternehmen. Dieser Weg ist jedoch langwierig und mit zahlreichen Hürden versehen. Viele Versicherte scheuen den Aufwand, der mit einem Rechtsstreit verbunden ist, und fühlen sich von den Versicherern bewusst in diese Richtung gedrängt.  

Als Rechtsanwälte für Medizinrecht haben wir umfangreiche Erfahrung im Umgang mit Rechtsschutzversicherungen. Wenn unsere Mandanten in rechtliche Auseinandersetzungen verwickelt sind und eine Deckungszusage von ihrer Versicherung benötigen, wissen wir aus der Praxis, wie herausfordernd und frustrierend der Prozess sein kann.  

Versicherer neigen dazu, Zahlungen hinauszuzögern oder zusätzliche Nachweise zu fordern, um die Ansprüche ihrer Versicherten zu blockieren. Der Gang vor Gericht wird in vielen Fällen unumgänglich, da Versicherer oftmals erst durch rechtliche Schritte zur Zahlung bewegt werden. Dieser Prozess kann jedoch Monate oder Jahre in Anspruch nehmen, was zu erheblichen Belastungen für die Versicherten führt. In solchen Fällen ist es entscheidend, dass die Betroffenen ihre Ansprüche genau kennen und sich gegen die Verzögerungstaktiken der Versicherer zur Wehr setzen. 

5.

Die Bedeutung der Eigeninitiative im Umgang mit Versicherungen

Die Probleme im Umgang mit Versicherungen, sei es im Bereich der Krankenversicherung oder der Rechtsschutzversicherung, sind in der Praxis weit verbreitet. Versicherte sehen sich oft mit Verzögerungen, Ablehnungen und undurchsichtigen Prozessen konfrontiert, die ihnen das Gefühl geben, im Stich gelassen zu werden. Die Taktiken, mit denen Versicherungen Zahlungen verzögern oder Ansprüche verweigern, können dabei erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben. 

Es ist daher unerlässlich, dass Versicherte sich ihrer Rechte bewusst sind und aktiv auf die Durchsetzung ihrer Ansprüche drängen. Dies umfasst nicht nur das Wissen über die eigenen vertraglichen Rechte, sondern auch die Bereitschaft, sich gegen die gängigen Verzögerungstaktiken der Versicherer zu wehren. Der rechtliche Weg mag lang und mühsam sein, doch mit der richtigen Unterstützung und der notwendigen Ausdauer können berechtigte Ansprüche erfolgreich durchgesetzt werden. 

Insgesamt zeigt sich, dass Versicherungen häufig mehr an bürokratischen Hürden und der Minimierung ihrer Zahlungsverpflichtungen interessiert sind als an der tatsächlichen Unterstützung der Versicherten. Umso wichtiger ist es, als Versicherter nicht in passiver Haltung zu verharren, sondern sich aktiv für seine Ansprüche einzusetzen – auch wenn dies oft Geduld und rechtliche Expertise erfordert. 

Konsequent, erfolgreich und kompetent 

Wir holen für Sie Deckung ein – notfalls auch per Deckungsklage. Wir lassen das Fehlverhalten der Versicherungen nicht durchgehen. Durch konsequentes Handeln können wir für Sie Deckungsschutz einholen, wo andere Anwälte aufgeben und sich von den Versicherungen irritieren lassen. Mit unserer konsequenten, erfolgreichen und kompetenten Vorgehensweise setzen wir Ihre Ansprüche durch. 

Cookie-Einstellungen
Auf dieser Website werden Cookie verwendet. Diese werden für den Betrieb der Website benötigt oder helfen uns dabei, die Website zu verbessern.
Alle Cookies zulassen
Auswahl speichern
Individuelle Einstellungen
Individuelle Einstellungen
Dies ist eine Übersicht aller Cookies, die auf der Website verwendet werden. Sie haben die Möglichkeit, individuelle Cookie-Einstellungen vorzunehmen. Geben Sie einzelnen Cookies oder ganzen Gruppen Ihre Einwilligung. Essentielle Cookies lassen sich nicht deaktivieren.
Speichern
Abbrechen
Essenziell (1)
Essenzielle Cookies werden für die grundlegende Funktionalität der Website benötigt.
Cookies anzeigen
Statistik (2)
Statistik Cookies tracken den Nutzer und das dazugehörige Surfverhalten um die Nutzererfahrung zu verbessern.
Cookies anzeigen