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18. August 2025
Ciper & Coll.

Gefahr durch Ozempic? Studie zeigt erhöhtes Risiko für Sehverlust

Lesedauer: 4 min

1.

Warum Ozempic aktuell so verbreitet ist

Ozempic ist eigentlich ein Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, hat aber in den letzten Jahren durch eine ganz andere Wirkung enorme Aufmerksamkeit erlangt: Viele Patienten berichten von einem deutlichen Gewichtsverlust. Diese Nebenwirkung hat dazu geführt, dass das Präparat mittlerweile nicht nur in der Diabetesbehandlung, sondern auch im Bereich der Gewichtsreduktion stark nachgefragt wird.

Der Hype um Ozempic wurde zusätzlich durch Medienberichte und soziale Netzwerke angeheizt, in denen Prominente und Influencer das Medikament als Abnehm-Spritze präsentieren. Infolgedessen kam es zeitweise sogar zu Lieferengpässen, sodass Diabetiker Schwierigkeiten hatten, ihre notwendige Therapie zu erhalten.

Das Problem: Viele Menschen setzen auf Ozempic, ohne sich umfassend über die möglichen Nebenwirkungen und Risiken zu informieren. Hier beginnt die rechtliche Brisanz, denn auch wenn ein Medikament zugelassen ist, müssen Ärzte ihre Patienten sorgfältig über bekannte und mögliche Nebenwirkungen aufklären.

2.

Welche Nebenwirkungen bisher bekannt sind

Ozempic gehört zu den sogenannten GLP-1-Agonisten und beeinflusst den Blutzuckerspiegel sowie das Hungergefühl. Wie bei jedem Medikament können Nebenwirkungen auftreten. Viele Patienten berichten zunächst über Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung, die oft nach einiger Zeit wieder nachlassen.

Allerdings gibt es auch schwerwiegendere Nebenwirkungen, die zunehmend in den Fokus rücken. Diskutiert werden zum Beispiel Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, mögliche Auswirkungen auf die Gallenblase oder das Risiko einer Schilddrüsenerkrankung. In jüngster Zeit haben zudem Hinweise auf ein mögliches Risiko für Sehverlust oder Augenschäden Aufmerksamkeit erregt.

Besonders kritisch ist, dass Patienten das Medikament oft dauerhaft einnehmen, ohne die langfristigen Folgen genau zu kennen. Gerade weil Ozempic häufig außerhalb seiner ursprünglichen Indikation zur Gewichtsreduktion verschrieben wird, ist eine umfassende ärztliche Aufklärung über diese Risiken unerlässlich.

3.

Risiko Sehverlust – was bisher bekannt ist

Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Medikamente mit dem Wirkstoff Semaglutid, wie Ozempic, das Risiko für eine schwere Augenerkrankung erhöhen könnten. Konkret geht es um die sogenannte nicht-arteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie (NAION), eine Durchblutungsstörung am Sehnerv, die bis hin zum dauerhaften Sehverlust führen kann.

Eine aktuelle Untersuchung (Link) an mehr als 16.000 Patienten zeigte, dass Personen, die Semaglutid erhielten, deutlich häufiger an dieser Erkrankung litten als Patienten mit anderen Diabetes- oder Adipositasmedikamenten. Das Risiko war in beiden untersuchten Gruppen – Diabetiker und übergewichtige Patienten – mehr als vierfach bzw. sogar fast achtfach erhöht.

Wichtig ist: Die Studie beweist noch keinen eindeutigen ursächlichen Zusammenhang, sondern zeigt zunächst eine auffällige Häufung. Weitere Forschung ist notwendig, um die genauen Mechanismen zu verstehen. Für Patienten bedeutet das jedoch: Wer unter Sehverschlechterungen leidet und Ozempic einnimmt, sollte sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und die mögliche Verbindung klar ansprechen.

4.

Ihre Rechte bei unzureichender Aufklärung oder Schaden

Wenn Medikamente wie Ozempic schwerwiegende Nebenwirkungen haben, stellt sich schnell die Frage nach den Rechten der Patienten. Grundsätzlich gilt: Ärzte und Kliniken sind verpflichtet, ihre Patienten umfassend über bekannte Risiken und Nebenwirkungen aufzuklären. Dazu gehören auch Hinweise auf Studienergebnisse, die auf mögliche Gefahren wie den Sehverlust hindeuten.

Kommt es zu Komplikationen und der Patient wurde nicht ausreichend informiert, können Ansprüche auf Schadensersatz und Schmerzensgeld bestehen. Auch die Hersteller der Medikamente können in die Verantwortung genommen werden, wenn Warnhinweise fehlen oder Risiken verharmlost werden.

Für Betroffene ist es entscheidend, Behandlungsunterlagen, ärztliche Aufklärungsbögen und mögliche Korrespondenzen mit Krankenkassen oder Versicherern sorgfältig zu sichern. Nur so lässt sich später beweisen, ob eine Aufklärung lückenhaft oder fehlerhaft war.

5.

Unterstützung durch Ciper & Coll.

Fälle wie mögliche Sehverluste nach der Einnahme von Ozempic zeigen, wie wichtig eine konsequente rechtliche Vertretung ist. Betroffene stehen nicht nur gesundheitlich, sondern auch rechtlich vor großen Herausforderungen. Unsere Kanzlei Ciper & Coll. verfügt über langjährige Erfahrung im Medizinrecht und setzt sich bundesweit für Patientenrechte ein – ob gegenüber Ärzten, Kliniken oder internationalen Pharmakonzernen.

Wenn Sie selbst betroffen sind oder den Verdacht haben, unzureichend aufgeklärt worden zu sein, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Klicken Sie hier, um uns direkt zu erreichen und eine erste unverbindliche Einschätzung zu Ihrem Fall zu erhalten.

 

Hinweis für unsere Leser

Die hier bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Aufklärung über rechtliche Fragestellungen im Zusammenhang mit Behandlungen, Medikamenten und möglichen Nebenwirkungen. Sie ersetzen keine medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung durch einen Arzt. Bei gesundheitlichen Beschwerden wenden Sie sich bitte immer an einen qualifizierten Mediziner.

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